Droht eine Energiekrise?

FDP Neunkirchen-Seelscheid
Stromerzeugung aus Windkraft und Photovoltaik kann den Bedarf nicht decken.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

die Pandemie beherrscht die politische Diskussion so umfassend, dass andere dringende politische Entscheidungen gar nicht mehr wahrgenommen werden. Ab und zu gibt es noch Meldungen zur Geldpolitik, denn wir alle spüren den massiven Preisanstieg beim Einkaufen. Dass hier politische Entscheidungen anstehen, ist offensichtlich, denn eine Inflation bei gleichbleibender Null-Zinsen vernichtet massiv die Sparvermögen der Bürger.

Bisher kommt die Energiepolitik in der Berichterstattung der Massenmedien überhaupt nicht vor, doch auch hier sind Weichenstellungen für die Zukunft dringend notwendig.

Ende 2021 sollen drei der verbleibenden sechs Kernreaktoren, Gundremmingen-C, Grohnde und Brokdorf, endgültig abgeschaltet werden. Ein Jahr später werden die letzten drei, Neckarwestheim-2, Emsland und Isar-2, geschlossen. Diese Kraftwerke haben Strom produziert, der nachihrer Abschaltung fehlt. Die fehlende Strommenge entspricht der Leistung von 30.000 MW – Windkraftanlagen bzw. 60.000 MW Photovoltaik-Anlagen. Wenn diese „Stromlücke“ durch Kohle- oder Gas-Kraftwerke ersetzt werden muss, werden dadurch ca. 60 Mio. t/a an Kohlendioxid erzeugt. In Geld ausgedrückt heißt das, dass pro Jahr ca. 4 Milliarden € zusätzlich an Stromerzeugungskosten anfallen.

Die Ersatzkapazität zur Stromerzeugung steht derzeit aber gar nicht zur Verfügung. Wir müssen uns also darauf einstellen, mit dem Risiko des „Blackout“ zu leben.

Das Management der Betreiber der Kernkraftwerke RWE, EON/Preussenelektra, Vattenfall und EnBW haben sich inzwischen anders aufgestellt, sodass für den Betrieb der Kernkraftwerke kein Interesse mehr besteht. Sie argumentieren inzwischen, die Stilllegung der letzten Kernkraftwerke sei technisch und organisatorisch unumkehrbar. Aber stimmt das auch? Erfahrene Fachleute aus der Führung von Kernkraftwerken haben im „Arbeitskreis Energie & Naturschutz“ darüber diskutiert und kommen zu dem Ergebnis, dass der Weiterbetrieb der Kernkraftwerke technisch durchaus möglich und energiewirtschaftlich und umweltpolitisch geboten ist.

Als Bürger, die auf eine funktionierende Stromversorgung angewiesen sind, müssen wir verlangen, dass zumindest die Option zum deutlich preiswerteren und umweltfreundlicheren Weiterbetrieb der Kernkraftwerke offen gehalten wird. Die künftige Regierung muss schnellstens die Kernkraftbetreiber anweisen, alles zu unterlassen, was eine Wiederinbetriebnahme der Kernkraftwerke erschweren oder gar verhindern kann. Das Atomgesetz gibt der Regierung diese Möglichkeit. Zumindest wäre dann genügend Zeit verschafft worden, die Planungsversäumnisse der „GroKo“ aus CDU und SPD aufzuarbeiten und sachorientierte Energiepolitik zu betreiben.

Wir wünschen Ihnen ein angenehmes Adventswochenende und eine baldige Booster-Impfung, bleiben Sie gesund!