Ein neuer Impfstreit geistert durch die Medien

Prof. Dr. Andrew Ullmann, MdB, Fachmann für globale Gesundheit in der FDP
Prof. Dr. Andrew Ullmann MdB, hat es auf den Punkt gebracht: hier wünsche ich mir einen größeren Schulterschluss mit der STIKO, damit hier nicht Missverständnisse entstehen

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Streitereien über den besten Weg zur Bekämpfung der Corona-Pandemie reißen nicht ab, reichlich befeuert von Journalisten in Presse, Funk und TV. Auf der einen Seite steht die Ständige Impfkommission (STIKO) deren Vorsitzender Prof. Dr. Thomas Mertens die Ergebnisse der Kommission kommuniziert. Aufgabe der Kommission ist es, Impfempfehlungen zu entwickeln und dabei das Nutzen-Risiko-Verhältnis für das geimpfte Individuum und gleichzeitig für die gesamte Bevölkerung abzuwägen. Damit zeigt die STIKO auf, wie eine zugelassene Impfung am sinnvollsten in der Bevölkerung zur Anwendung kommt. Ihre Arbeit beruht auf streng wissenschaftlichen Kriterien der Medizin, eine Aussage der STIKO muss also immer transparent und nachvollziehbar sein. Mertens ist Profi, seine Aussagen darf man getrost wörtlich nehmen: Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen COVID-19 für alle Personen ab 18 Jahren sowie als Indikationsimpfung für Kinder und Jugendliche im Alter von 12-17 Jahren, die aufgrund von Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf der COVID-19-Erkrankung haben. Für Kinder und Jugendliche ohne relevante Vorerkrankungen zwischen 12 und 17 Jahren hat die STIKO mangels verfügbarer Daten keine Aussage getroffen. Damit rät sie einer Impfung weder zu noch ab.

Die Politik hat die STIKO-Empfehlung bisher so umgesetzt, dass Minderjährige erst nach eingehender ärztlicher Beratung von Kinderärzten geimpft wurden. Nun haben die Gesundheitsminister aller Länder und des Bundes einstimmig beschlossen, dass alle Impfstellen den Minderjährigen Impfungen anbieten können.

Objektiv sind damit STIKO-Empfehlung und Gesundheitsminister-Beschluss in Einklang, es gibt gar kein Konfliktpotential. Erst in den Statements der Beteiligten kommt doch etwas konfliktartiges zum Vorschein. So hat Mertens wörtlich gesagt, „es ist absolut erforderlich, dass sich die 18 – 59-jährigen vollständig … impfen lassen“. Mertens weiß genau, dass sich ohne Impfpflicht eine vollständige Impfung dieser Gruppe nicht durchführen lässt. Seine Forderung ist medizinisch berechtigt, in unserer freiheitlichen Gesellschaft aber utopisch.

Andererseits erwecken Gesundheitspolitiker den Eindruck, sie könnten Impfempfehlungen für Minderjährige aussprechen. Geht es also bei diesem herbeigeredeten Streit eigentlich nur um  gekränkte Eitelkeiten oder um die Füllung des journalistischen Sommerlochs?

Prof. Dr. Andrew Ullmann MdB, Fachmann für globale Gesundheit in der FDP, hat es auf den Punkt gebracht: „Jetzt gibt es ein einheitliches Vorgehen der Länder, das ist auch in Ordnung als solches, aber hier wünsche ich mir einen größeren Schulterschluss mit der STIKO, damit hier nicht Missverständnisse entstehen… „

Wir wünschen Ihnen ein angenehmes Wochenende und eine baldige Immunisierung, bleiben Sie gesund!