Energieversorgung muss gewährleistet bleiben

FDP Neunkirchen-Seelscheid
Nord Stream

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

zur Zeit wird in der Politik darüber gestritten, ob und in wie weit dir Gasleitung Nord Stream 2 zur als politisches Druckmittel gegen Russland eingesetzt werden soll oder nicht. Merkwürdigerweise wird in der Tagespresse nicht über die Hintergründe berichtet, sondern nur darüber, welche Parteien in Deutschland und welche ausländischen Regierungen für oder gegen die Inbetriebnahme von Nord Stream 2 sind. Als kritisches Moment wird die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas aufgeführt und damit eine hohes Erpressungspotential.

Russland liefert schon seit vielen Gas nach Deutschland und Westeuropa durch die Leitungssysteme Jamal über Weißrussland und Polen sowie Sojus über die Ukraine und Tschechien. Die jüngste Leitung Nord Stream 1 verläuft direkt durch die Ostsee von Russland nach Mecklenburg Vorpommern.

Deutschland bezieht mehr als 50% seiner Gaslieferungen aus Russland, auch ohne Nord Stream 2. Auch hier gibt es ein hohes Erpressungspotential, was die osteuropäischen Durchleitungsländer durchaus schon politisch genutzt haben. Noch zu Beginn dieses Winters drohte der weißrussische Machthaber Lukaschenko mit der Blockade der Jamal-Gasleitung wegen der Sanktionen, die die EU aufgrund seiner Schleusung von Flüchtlingen nach Polen verhängt hatte. Russland hat in diesem Winter die Lieferung über die Jamal-Leitung gedrosselt und Polen musste über Deutschland mit Gas von West nach Ost beliefert werden. Kein Wunder also, dass die deutschen Gasspeicher inzwischen nur noch in geringem Maß gefüllt sind. Und genau solche Erpressungsversuche und die überhöhten Durchleitungsgebühren in Osteuropa waren der Grund für den Bau der teuren Nord Stream – Leitung durch die Ostsee.

In Deutschland sind wir auf eine gut funktionierende permanente Gasversorgung noch für lange Zeit angewiesen. Mit jedem neuen Windrad und jeder neuen Photovoltaik-Anlage, die uns das Wirtschaftsministerium als notwendig für eine nachhaltige Stromversorgung anpreist, steigt auch der Bedarf an Anlagen, die den „Regelstrom“ liefern können. Diese Anlagen liefern dann Strom, wenn Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint: Gaskraftwerke, die schnell hochgefahren werden und schnell wieder abgeschaltet werden können.

Da erscheint es doch ziemlich widersinnig, einerseits den Ausbau „erneuerbarer Energien“ zu forcieren und andererseits Nord Stream 2 abzulehnen, obwohl dadurch eine höhere Versorgungsicherheit erzielt wird.  Die grün geführten Ministerien Wirtschaft und Auswärtiges Amt sind da in der Pflicht, ihre schön klingenden Parolen mindestens argumentativ zu hinterlegen oder besser noch realistische Ziele zu definieren und zu verfolgen.

Wir wünschen Ihnen ein angenehmes Wochenende und Immunität, bleiben Sie gesund!