Es gibt mehr Kinder in der Gemeinde

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
in der Sitzung des Sozialausschusses am 10. Juni hat die Gemeindeverwaltung beantragt, 11 „Eingangsklassen“ im neuen Schuljahr 2021/2022 zu bilden. An den Grundschulen der Gemeinde können damit mehr Erstklässler die Schule besuchen, als in der Vergangenheit. Bisher reichten entsprechend Schulgesetz NRW 10 Eingangsklassen für die Gemeinde aus.
Aus unseren Berichten in dieser Zeitung wissen Sie, dass gleichzeitig die Betreuungssituation in Kindertagesstätten sehr angespannt ist. Der neue Kindergarten mit 4 Gruppen in Eischeid reicht nicht aus, den Bedarf an Kinderbetreuung in der Gemeinde zu decken. Besonders in Seelscheid fehlen Kindergartenplätze.
Das bedeutet, dass zukünftig noch mehr Eingangsklassen gebildet werden müssen. Da stellt sich selbstverständlich schon jetzt die Frage, wo all diese Kinder zur Schule gehen sollen. Es ist abzusehen, dass in der Gemeinde perspektivisch eine neue Grundschule gebaut werden muss, die vorhandenen Grundschulen werden voraussichtlich nicht so einfach erweitert werden können. Auch in weiterführenden Schulen werden wir in der Zukunft entsprechend mehr Platz für zusätzlich Schüler benötigen. Der Bau des Selbstlernzentrums in Neunkirchen wird möglicherweise nicht ausreichen, den Mehrbedarf aufzufangen. Solch eine Situation hatten wir in unserer Gemeinde schon einmal. Als vor 33 Jahren die Grundschule in Neunkirchen eröffnet wurde, freute sich der damalige Kölner Regierungspräsident Franz-Josef Antwerpes. In seiner Amtszeit hatte er bis dahin über 100 Schulen schließen müssen, aber nur eine weitere Schule eröffnen dürfen. Der Schulneubau war damals schon zu klein, durfte jedoch nach Landesvorgaben und Förderrichtlinien nicht größer gebaut werden. Der liberale Gemeindedirektor Nollmann hatte deshalb die Erweiterung gleich mit planen lassen, die dann wenige Jahre später realisiert wurde.
Wir Freien Demokraten freuen uns über die zusätzlichen Kinder in Schule und Kindergarten. Es zeigt uns, dass wir mit unserer Analyse richtig liegen: Die Stärke unserer Gemeinde liegt in der Attraktivität für junge Familien. Hier können Kinder und Jugendliche in einem gesunden Umfeld aufwachsen. Unser Augenmerk liegt daher in der Steigerung dieser Attraktivität. Wie damals Nollmann wollen wir über die Wahlperiode hinaus die langfristig planen. In diesem Bereich wollen wir auch bei angespannter Finanzlage in die Zukunft investieren. Neben der Bauland-Bereitstellung ist ein wichtiger Baustein die Wiedereinrichtung des Kinder- und Jugendparlaments. Die Freien Demokraten haben dies beantragt. Denn ein Teil der Attraktivität für junge Familien ist auch die frühzeitige Beteiligung ihrer Kinder an der demokratischen Willensbildung. Es bedarf hier der Förderung der Kinder und Jugendlichen.
Wir wünschen Ihnen ein angenehmes Wochenende und eine baldige Immunisierung, bleiben Sie gesund!