Multifunktionale „KulTurnhalle" in Seelscheid

Am 24.07.2018 hat die Gemeinde auf ihrer Internetseite über ein Gespräch mit den ortsansässigen Vereinen am 12. Juli 2018 im Rathaus berichtet. Im Rahmen des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) für die Gemeinde „gibt es Überlegungen, in Seelscheid im Bereich der Grundschule „Am Wenigerbach“ eine multifunktionale „KulTurnhalle“ (Arbeitstitel) zu errichten.“ Eigentlich ist das ein schönes Projekt, das bei seiner Verwirklichung vielen Bürgern zu Gute käme. Und weil die „KulTurnhalle“ ein so schönes Projekt ist, gibt es sicherlich auch viele Mitbürger, die sich Gedanken über die Ausführung machen und der Aufforderung der Verwaltungsspitze folgen werden, „ihre Bedarfe schriftlich zu fixieren und dabei auch etwaige zusätzliche Raumbedarfe aufzuführen.“ Immerhin soll die Arbeit, die sich die Bürger machen, in die Arbeit der Veraltung einfließen: „Diese Angaben, sowie auch konzeptionelle Ideen, sollen bis Anfang August an die Verwaltung übersandt werden. Nach Auswertung der Rückläufer sollen die Ergebnisse im weiteren Bearbeitungsprozess Berücksichtigung finden.“ Das hört sich richtig gut an, hier entsteht der Eindruck, dass die Verwaltung nur auf die Ideen der Bürger gewartet hat, um unsere Gemeinde ein weiteres Stück lebenswerter zu machen.
Nur hat die Verwaltungsspitze dummerweise vergessen, zu erwähnen, dass auch nach (dem absehbaren) Ende des Haushaltssanierungsverfahrens in der Gemeinde noch immer kein Geld für solch schöne Projekte vorhanden sein wird. Die Gemeinde wird auch dann noch Mühe haben, lediglich ihre Pflichtaufgaben zu finanzieren und die aufgelaufenen Kredite zu bedienen. Zudem hat die Gemeindeprüfungsanstalt Nordrhein-Westfalen (gpaNRW) uns in ihrem Prüfbericht erst kürzlich bescheinigt, dass eigentlich mindestens eine Sportstätte zu viel von der Gemeinde finanziert wird. So unschön das auch ist, dieses tolle Projekt wird scheitern, wenn kein Geldgeber gefunden wird. Uns Freien Demokraten fehlt derzeit die Phantasie, uns einen potenten „Sponsor“ für die Finanzierung vorzustellen. Einer erneuten Neuverschuldung der Gemeinde für solch ein Projekt mit der Aussicht, wiederum in ein Haushaltssicherungsverfahren zu rutschen, werden wir nicht zustimmen. Einer weiteren Verschuldung der Gemeinde zu Lasten unserer Kinder können wir nicht verantworten.
Nach unserem Dafürhalten gehört schon eine gewaltige Portion Zynismus dazu, Bürger zu verleiten, Teile der Vorplanung für ein Projekt zu erarbeiten, von dem die Veraltungsspitze genau weiß, dass es in endlicher Zeit nicht verwirklicht werden kann und die an der Planung beteiligten Bürger aller Voraussicht eine Realisation nicht mehr erleben werden.
Falls Sie sich in der Vorplanung der KulTurnhalle engagieren, wünschen wir Ihnen, dass Sie dies nur aus Freude am Planen tun.