Multiresistente Keime in Gewässern - Ein Problem in unserer Gemeinde?

Auf unserer Internetseite haben wir im März 2018 darüber berichtet, dass wir Freien Demokraten das Problem der multiresistenten Keime in Gewässern sehr ernst nehmen und daher den Betreiber unserer gemeindlichen Abwasseranlagen, den Aggerverband, hierzu befragt haben. Herr Prof. Dr. Lothar Scheuer, Vorstand des Aggerverbandes, hatte der Gemeinde-Verwaltung seinerzeit Auskunft dazu erteilt. Bisher ist nur das Klärwerk im Wenigerbachtal mit einer Membrananlage ausgerüstet, die eine wirksame Rückhaltung von Keimen darstellt, das Werk im Bröltal nicht. Ob hier eine Nachrüstung erforderlich werden wird, wird das Forschungsprojekt HyReKa (Biologische bzw. hygienisch-medizinische Relevanz und Kontrolle Antibiotika-resistenter Krankheitserreger in klinischen, landwirtschaftlichen und kommunalen Abwässern und deren Bedeutung in Rohwässern) der Uni Bonn zeigen. Mit dem Aggerverband gehen wir davon aus, dass sich die Landesregierung in absehbarer Zeit mit dieser Problematik beschäftigen wird.

Nun hat auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) dieses Thema für sich entdeckt: Medienwirksam wurden Proben außerhalb unseres Gemeindegebietes aus Agger, Sieg und dem Gierzhagener Bach entnommen und analysiert. Die regionale Presse hat darüber berichtet. Es wurden multiresistente Keime gefunden, allerdings ohne eindeutige Zuordnung zur konkreten Gesundheitsgefahr. Mit einer solchen konkreten Zuordnung wäre die private Organisation BUND auch überfordert, die genaue Analyse ist aufgrund des hohen finanziellen Aufwandes der steuerfinanzierten wissenschaftlichen Forschungsarbeit der Uni Bonn vorbehalten.

Wir Freien Demokraten freuen uns, dass unser Anliegen zur Eindämmung multiresistenter Keime Unterstützung von einer durchaus parteifernen Organisation erhält: Dieses Problem geht alle an, denn ein Ausbreiten multiresistenter Keime schadet auch allen.

Nach den Informationen des Aggerverbandes gehen wir davon aus, dass eine für die Bürger teure Nachrüstung des Klärwerkes im Bröltal nicht notwendig sein wird. Sollte die Nachrüstung dennoch erforderlich sein, erinnern wir an unsere Forderung, die wir in der vergangenen Woche in dieser Zeitung formuliert haben: wir schützen unsere Wasserressourcen für die Allgemeinheit, aber wir wollen nicht allein für die Kosten dafür gerade stehen.