Sonder-Impfkampagne findet nicht statt

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

der Rhein-Sieg-Kreis hat sich der Regelung zur schnellen Impfung von über 60-Jährigen widersetzt. Am 1. April 2021 informierte Landrat Schuster, dass in über 30 „dezentralen Impfeinheiten“ Bürger im Alter zwischen 60 und 79 Jahren geimpft werden können. “ Das Datum dieser Mitteilung lässt einen Aprilscherz vermuten. Am 5. April verkündet Schuster, die Hausärzte führten die Impfungen durch. Mein Hausarzt macht Urlaub und öffnet erst am 12.04.

Wenn denn der Landrat schon die Impfung für mindestens 5 Tage (2.4.- 7.4.) unnötig verzögert, wo ist dann der Impfstoff? Angeblich wurde er schon am 1. April an die „dezentralen Impfeinheiten“ ausgeliefert, am Abend des 6. April war er zumindest in Neunkirchen-Seelscheid und in Ruppichteroth nicht angekommen!  

Angeblich ist das Impfzentrum in Sankt Augustin nicht in der Lage, den Impfstoff zeitnah zu verimpfen. Dass ab Anfang April die verfügbare Impfstoffmenge erheblich steigen soll, ist seit mindestens 2 Monaten bekannt. Wie tief schläft eine Verwaltung, wenn sie erst dann mit der Aufrüstung des Impfzentrums beginnt, wenn der Impfstoff schon geliefert ist?

Nun sollen die Hausärzte die Impfungen vornehmen. Angeblich ist die Ärzteschaft über das Verfahren durch die Kassenärztliche Vereinigung Informiert worden, warum wissen die Hausärzte am 6.4. gar nichts davon? Die Vertretung meines urlaubenden Hausarztes verweigert übrigens die Impfung, Impfstoff sei nur für eigene Patienten da.

Der Landrat meint, die Bürger „können auch weiterhin darauf vertrauen, dass wir alles uns Mögliche tun, die Bürgerinnen und Bürger des Rhein-Sieg-Kreises gut durch die Pandemie zu bringen.“ Hätte der Landrat sich aus dem Impfgeschehen herausgehalten, hätten auch im Rhein-Sieg-Kreis schon etliche Personen geimpft sein können. Stattdessen hat der Landrat mit seinem eigenmächtigen Handeln eine zusätzliche bürokratische Hürde aufgebaut, die uns alle Nerven wegen unnötiger Bürokratie kostet. Außerdem werden sich zahlreiche Menschen wegen der Impfverzögerung unnötigerweise anstecken, einige sogar zusätzlich versterben.

Fazit: 14.000 Impfdosen sind tagelang irgendwo unterwegs, statt verimpft zu werden. Ärzteschaft und Bürger werden nicht informiert bzw. sogar absichtlich falsch informiert: Hausarztpraxen können ihre normale Arbeit nicht verrichten, weil Impfwillige den Betrieb blockieren. Allgemeines Chaos beherrscht die Pandemiebekämpfung.

Sind bei dem angerichteten Chaos der Landrat und sein Führungspersonal überhaupt geeignet, einem Landkreis vorzustehen? Wer mag bei so viel Unfähigkeit der Kreisverwaltung noch Vertrauen entgegen bringen? Nach dieser massiven Fehlleistung sind eigentlich nur noch sofortige Rücktritte vom Amt angemessen.

Wir wünschen Ihnen ein angenehmes Wochenende und einen baldigen Impftermin, bleiben Sie gesund!